Emerson-Effekt
Der Emerson-Effekt erklärt sich aus der Kopplung zweier Reaktionszentren: PSII (optimal um ~680 nm) und PSI (optimal um ~700 nm). Reines Rot übererregt PSII, reines Far-Rot bevorzugt PSI; gemeinsam werden beide Photosysteme ausbalanciert, der Elektronentransport im Z-Schema beschleunigt sich, und die momentane Photosyntheserate steigt.
Für die Praxis bedeutet das: Ein moderater Far-Rot-Anteil im kontinuierlichen Spektrum kann die Netto-Assimilation sofort erhöhen (insbesondere bei geschlossenen Beständen und weiß/rot dominierten Spektren). Gleichzeitig steuert Far-Rot über das Phytochrom-System Morphologie (Streckung, Blattwinkel) – zu hohe Anteile können daher trotz höherer momentaner Photosynthese unerwünschte Wuchsformen begünstigen.
Die Effektstärke hängt von Art/Genotyp, PPFD/DLI, CO₂-Niveau, Temperatur und dem restlichen Spektrum ab. In Messgrößen: Far-Rot (700–750 nm) zählt nicht zur klassischen PAR (400–700 nm), wird aber in ePAR-Ansätzen berücksichtigt, weil es in Mischung photosynthetisch wirksam ist.
Synonyme
- Emerson-Enhancement
- Enhancement-Effekt (engl. Emerson enhancement effect)
Alternative Schreibweisen
- Emerson Effekt
- Emerson-Enhancement
- Emerson’scher Effekt
