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Emerson-Effekt

Kurzdefinition:Synergieeffekt der Photosynthese: Kombiniert man rotes Licht (~650–680 nm) mit Far-Rot (~700–730 nm), steigt die CO₂-Fixierung stärker als durch die Summe beider Einzelbeleuchtungen zu erwarten wäre.

Der Emerson-Effekt erklärt sich aus der Kopplung zweier Reaktionszentren: PSII (optimal um ~680 nm) und PSI (optimal um ~700 nm). Reines Rot übererregt PSII, reines Far-Rot bevorzugt PSI; gemeinsam werden beide Photosysteme ausbalanciert, der Elektronentransport im Z-Schema beschleunigt sich, und die momentane Photosyntheserate steigt.

Für die Praxis bedeutet das: Ein moderater Far-Rot-Anteil im kontinuierlichen Spektrum kann die Netto-Assimilation sofort erhöhen (insbesondere bei geschlossenen Beständen und weiß/rot dominierten Spektren). Gleichzeitig steuert Far-Rot über das Phytochrom-System Morphologie (Streckung, Blattwinkel) – zu hohe Anteile können daher trotz höherer momentaner Photosynthese unerwünschte Wuchsformen begünstigen.

Die Effektstärke hängt von Art/Genotyp, PPFD/DLI, CO₂-Niveau, Temperatur und dem restlichen Spektrum ab. In Messgrößen: Far-Rot (700–750 nm) zählt nicht zur klassischen PAR (400–700 nm), wird aber in ePAR-Ansätzen berücksichtigt, weil es in Mischung photosynthetisch wirksam ist.

Synonyme

  • Emerson-Enhancement
  • Enhancement-Effekt (engl. Emerson enhancement effect)

Alternative Schreibweisen

  • Emerson Effekt
  • Emerson-Enhancement
  • Emerson’scher Effekt